Gemeinsame PM zum erneuten Verkauf der VWS – Rekommunalisierung tut Not!

DIE LINKE.Siegen-Wittgenstein & attac

Und wieder einmal wird die VWS weiterverkauft. Der Verkauf der VWS durch Transdev/Veolia an die Wern-Gruppe ist der dritte Verkauf seit der Privatisierung vor zehn Jahren.
Gebracht hat das außer Fahrpreiserhöhungen in immer kürzeren Abständen für die Kunden wenig und für das Personal eher Verschlechterungen (Stichwort Suerlänner).
Die Privatisierung vor zehn Jahren stellt sich damit immer mehr als schwerer Fehler heraus.

Die ersten Äußerungen nach dem Verkauf lassen weitere Verschlechterungen befürchten. Wenn der neue Eigentümer der VWS den Nahverkehrsplan nachverhandeln will, die Landräte in Olpe und Siegen aber schon jetzt wieder reflexartig jede finanzielle Beteiligung am hiesigen ÖPNV ablehnen, deutet vieles auf eine weitere Verschlechterung des Angebots hin, vor allem in den Randgebieten und –zeiten.

Dieses südwestfälische ÖPNV-Roulette darf aber weder auf dem Rücken der Fahrgäste noch auf dem der Beschäftigten ausgetragen werden!

Der ÖPNV ist Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Wenn aber ein ausreichend attraktives Angebot in unserer Region nicht kostendeckend zu betreiben ist, worauf die ständigen Verkäufe der VWS hindeuten, sind die Kreise gefordert, einen für alle Bürger attraktiven und ausreichenden ÖPNV sicherzustellen. Dazu muss dann auch Geld in die Hand genommen werden.

Der auch ökonomisch sinnvollste Weg dabei wäre aber nicht die Förderung des von Privatunternehmen durchgeführten Verkehrs, der ohnehin schon in erheblichem Maße aus öffentlichen Kassen subventioniert wird, sondern die konsequente Re-Kommunalisierung des ÖPNV durch die Kreise Siegen-Wittgenstein und Olpe durch Rückkauf der VWS.

Ein gut ausgebauter und bezahlbarer Nahverkehr hat aber auch einen ökologischen Aspekt, denn er kann einen nicht unerheblichen Beitrag zum  Umweltschutz beitragen:  Ein attraktiver Nahverkehr veranlasst  viele Menschen, statt den privaten PKW die Buslinien nutzen. So sinkt das Verkehrsaufkommen und somit letztendlich auch der CO2-Ausstoß. Das muss man insbesondere vor dem Hintergrund der Planungen zum Bau neuer Straßen (Route 57!)  betrachten.

Es ist daher an der Zeit, dass die beiden Landräte ihren vor zehn Jahren gemachten Fehler eingestehen und die Rückführung des ÖPNV in öffentliches Eigentum einleiten.

Wer immer noch glaubt, dass gewinnorientierte Unternehmen öffentliche Aufgaben besser und billiger erledigen können als kommunale Unternehmen, die ja nur kostendeckend wirtschaften müssen, der nimmt Verschlechterungen für die Bürger und/oder die Beschäftigten billigend in Kauf.


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