Kreisverband der Partei DIE LINKE beendet direkte Zusammenarbeit mit ZFK

KV Siegen-Wittgenstein

Der Vorstand des Kreisverbandes Siegen-Wittgenstein der Partei DIE LINKE hat in seiner letzten Sitzung beschlossen, die direkte Zusammenarbeit mit dem Siegener „Zentrum für Friedenskultur“ (ZFK) mit sofortiger Wirkung zu beenden.


Bereits in den letzten Jahren hatte es verschiedene inhaltliche Differenzen mit dem ZFK und seinen Vertretern gegeben. Ausschlaggebend für den jetzigen Schritt ist allerdings die im vergangenen Jahr vom ZFK im Zusammenhang mit dem israelischen Angriff auf die „Free-Gaza-Flottille“ öffentlich gezeigte Karikatur des für seine antisemitischen Karikaturen bekannten brasilianischen Zeichners Carlos Latuff.


Hier wird ein Krake, der ein Schiff umklammert, gezeigt, der auf der Stirn eine israelische Flagge trägt, in der der Davidstern durch ein Hakenkreuz ersetzt wurde. Eine solche Gleichsetzung des israelischen Staates mit dem Nationalsozialismus muss als antisemitisch gelten.


Die Partei DIE LINKE lehnt alle Formen von Antisemitismus, seien es klassische oder neue, entschieden ab, so fordert es auch ganz eindeutig unser neues Parteiprogramm.


Der Kreisvorstand hat immer wieder versucht, auf das ZFK einzuwirken, sich von dieser Karikatur eindeutig zu distanzieren. Alle derartigen Aufforderungen blieben letztlich erfolglos. Auch in seiner erst kürzlich verbreiteten Stellungnahme verteidigt der Leiter des ZFK, Prof. Wolfgang Popp weiterhin den Gebrauch der Karikatur. Sein Vergleich des Vorgehens Israels mit den Verbrechen der Deutschen Kriegsmarine gegen die Handelsschifffahrt im 2. Weltkrieg ist dabei ahistorisch und völlig überzogen.


Dabei geht es nicht um ein Verbot der Kritik am Handeln der israelischen Regierung. Auch DIE LINKE hat im Falle der Gaza-Flottille klar Position bezogen und das israelische Vorgehen scharf kritisiert. Die Verwendung antisemitischer Stereotypen als provokantes Stilmittel allerdings, wie der ZFK Geschäftsführer Bernhard Nolz den Gebrauch der umstrittenen Karikatur rechtfertigt, ist für uns vollkommen inakzeptabel.


Daher blieb uns letztlich keine andere Wahl, als die direkte Zusammenarbeit mit dem ZFK einzustellen.


DIE LINKE. KV Siegen-Wittgenstein

Der Kreisvorstand


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