Begehung des Café Patchwork

DIE LINKE. Fraktionen in Stadtrat und Kreistag

DIE LINKE. Stadtratsfraktion Siegen und Kreistagsfraktion Siegen-Wittgenstein haben die Wohnungslosenhilfe der Diakonie im Café Patchwork besucht, um sich vor Ort über die Arbeit zu informieren.

Raimar Leng (2. Vorstandsvorsitzender „gegen armut siegen“) und Lena Jülicher (angehende Sozialpädagogin) berichteten sowohl von der Organisation, dem Tagesablauf, der personellen Situation als auch der wichtigen Beziehungsarbeit, die hier geleistet wird.

Seit der Pandemie ist die Zahl der täglichen Besucher*innen von 30 auf 60 gestiegen, wobei der Anteil der Frauen deutlich geringer ist. Die Gruppe ist sehr gemischt und nicht mehr nur der Wohnungslosenszene zuzurechnen.  Zunehmend kommen auch Familien, von Altersarmut Betroffene oder ältere alleinstehende Menschen, um das Angebot zu nutzen. Die Inflation macht sich leider deutlich in zunehmender Nutzung sichtbar.

Es wird täglich frisch gekocht und auch Duschen und Wäsche waschen ist möglich. Auf der Karte finden sich kleine Preise, so kosten z.B. Mittagessen und Wäsche waschen je 1,50,-.  Sorgen machen die steigende Zahl von Bedürftigen, aber auch die zunehmende Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt. Kleiner, bezahlbarer Wohnraum ist absolute Mangelware und ein fester Wohnsitz quasi Voraussetzung für jegliche persönliche Verbesserung.

Im Alltag begegnen die Mitarbeitenden allen Besuchenden auf Augenhöhe und neben den nötigen Versorgungen wird auch gespielt, geredet oder kleinere Ausflüge gemacht. Die Atmosphäre wird als familiär beschrieben. Auf Nachfrage, was noch dringend gebraucht werde, um diese wichtige Arbeit angemessen zu leisten, wünschen sich Herr Leng und Frau Jülicher insbesondere eine bessere Personalbesetzung. Aber auch ein Konsumraum sollte konzeptionell überlegt werden.

Silke Schneider (Vorsitzende Sozialausschuss Rat Siegen), Melanie Becker (Ratsmitglied Siegen), Katrin Fey (Kreistagsmitglied) und Ingo Langenbach (Geschäftsführer Kreistagsfraktion) bedanken sich für das ausführliche Gespräch und die geleistete Tätigkeit des Cafés. Es ist deutlich mehr als nur Versorgungs-und Waschmöglichkeit: hier sind Menschen zuhause und man merkt, wie wichtig es der Einrichtung ist, ihnen Respekt und Geborgenheit zu geben und ihnen als Mitmenschen unsere Gesellschaft zu begegnen.