Lebensmitteloffensive jetzt!

DIE LINKE. KV Siegen-Wittgenstein

Bezugnehmend auf den Artikel in der Siegener Zeitung vom 11.5.2022 fordert DIE LINKE. KV Siegen-Wittgenstein eine gemeinsame Anstrengung aller Akteure vor Ort, Lebensmittel bedürftigen Mitbürger*innen in unserem Kreisgebiet in ausreichenden Mengen zur Verfügung zu stellen.

Die Siegener Tafel schlägt Alarm!

Die gespendeten Lebensmittel reichen aufgrund der steigenden Nachfrage nicht aus. Preissteigerung, Inflation und zunehmend mehr Menschen, die Hilfe brauchen - das bringt die Siegener Tafel an ihre Grenzen.

Die Tafel ist längst zu einer unverzichtbaren Institution geworden, um sozial benachteiligten Menschen überhaupt den nötigen Zugang zu Lebensmitteln zu ermöglichen. Schon das allein ist ein Skandal in einem so reichen Land wie Deutschland. Aber „Armut ist auch im Siegerland ein drängendes und sichtbares Problem“ und die Tafel leistet ehrenamtlich eine inzwischen unverzichtbare und existentielle Unterstützung, so Katrin Fey, stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken im Kreistag Siegen-Wittgenstein.

Ein Armutszeugnis für die herrschende Politik, da hier schon längst überfällige Instrumente, wie eine Kindergrundsicherung, eine Mindestrente und eine Erhöhung des Hartz IV-Regelsatzes hätten Abhilfe schaffen können. Nun kommen viele Kriegsflüchtlinge hinzu und die Tafel fordert eine Lösung des Staates, Lebensmittel in ausreichender Menge verfügbar zu machen.

Lebensmitteloffensive jetzt!

Deshalb fordern wir, DIE LINKE. Siegen-Wittgenstein, eine Lebensmitteloffensive im Kreisgebiet und vielleicht auch ein Angebot verschiedener Tankstellen, die sich bereit erklären, Tankfüllungen an Fahrzeuge der Siegener Tafel zu spenden oder die Bürgermeister*innen bei den steigenden laufenden Kosten der Lieferwagen zu entlasten.

Aufruf zur Lebensmittelspende

Wir fordern einen Aufruf zur Lebensmittelspende ‒ gestartet durch die Bürgermeister*innen und den Landrat, um sowohl Privatpersonen als auch Supermärkte zu erreichen und zum Mitmachen zu motivieren. Aber auch die Abfrage an Krankenhäusern, Gastronomie und andere Einrichtungen mit überschüssigen Lebensmittelresten soll behördlich erfolgen. Wo sind noch Ressourcen, die unentdeckt sind? Wie können mögliche bürokratische Hindernisse unkompliziert beseitigt werden und Lebensmittel schnell und unkompliziert Betroffene erreichen? Denn vor allem staatliche Strukturen haben in diesen Zeiten die Aufgabe, das Ehrenamt noch stärker zu unterstützen und so Not abzuwenden. Schon in unserer Resolution „Bund und Land müssen die Kommunen bei der kommunalen Daseinsvorsorge finanziell stärker unterstützen“ hat die linke Kreistagsfraktion eine Mehrheit für diese Resolution im Kreistag bekommen. „Wir fordern erneut, dass der Kreis Siegen-Wittgenstein seine damals zugesicherte Unterstützung auch schnell und wirksam in die Tat umsetzt. Es ist bereits fünf nach zwölf und die Menschen können nicht länger auf zugesicherte Hilfen warten, so Ingo Langenbach, Fraktionsgeschäftsführer der Linken im Kreistag.

Das „Containern“ gehört entkriminalisiert und Supermärkte sollen durch behördliche Kooperationsangebote bewegt werden, genießbare Lebensmittel nicht wegzuwerfen, sondern – am besten über „non-profit“ an bedürftige Mitbürger*innen verteilen. Kreis und Stadt sollen Strukturen schaffen, um Lebensmittelvernichtung zu verhindern. Food-Sharing-Stationen, sog. „Fairteiler“, sind zu fördern und müssen Standorte auch in öffentlichen Gebäuden erhalten.

Jetzt ist schnelles, soziales und solidarisches Handeln gefragt!

Wer sich an dieser Offensive beteiligen will, kann sich gerne mit uns in Verbindung setzen. Aber bitte keine Lebensmittelspenden an uns weitergeben – Wir sind kein „Fairteiler“!

Link zur Resolution 2020