PRESSEMITTEILUNG: Ablehnung des Kreistages des "Corona"-Soforthilfe-Antrages der Linken für sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche

Thorsten Fischer / OV DIE LINKE Wittgenstein

Der Landrat und der Kreistag haben den Antrag der Linken für eine 100 € - Soforthilfe für sozial und finanziell benachteiligte Kinder und Jugendliche mit der Begründung abgelehnt, dass ja schon der Bund einen sog. Kinderfreizeitbonus an SGB II – Leistungsempfänger ausgezahlt habe. Hier nochmal zur Erinnerung: Diese Kinder und Jugendlichen wurden und werden von den Belastungen infolge der „Corona“-Pandemie besonders stark getroffen, weil sie und ihre Eltern ihnen einerseits mehr als andere ausgesetzt sind und sie andererseits über geringere finanzielle und sonstige Ressourcen verfügen, um diese Folgen auszugleichen. Außerdem sind ihre Eltern häufiger von Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit betroffen oder sind öfter in prekären Beschäftigungsverhältnissen tätig. Sie leben oft in beengten Wohnverhältnissen ohne ausreichend Rückzugsorte, was ihre Situation während der Pandemie noch zusätzlich verschärft hatte. In der Folge kam es vor allem bei ihnen zu einer sprunghaften Zunahme sozialer und psychischer Belastungssymptome.

Mal abgesehen davon, dass der Antrag der Linken sich nicht nur auf den SGB II - Leistungsbereich begrenzt hat, muss man feststellen, dass selbst mit der beantragten zusätzlichen Soforthilfe aus kommunalen Mitteln diese Folgen nicht aufzufangen sind. Deshalb gingen die Anfragen der Linken dies bezüglich auch weiter. Aber dass Landrat und Kreistag sich trotz vorhandener Mittel nicht mal zu diesem Tropfen auf den heißen Stein durchringen konnten. lässt tief in das sozialpolitische Gewissen der Beteiligten blicken. Mit Blick auf die milliardenschweren Corona-Hilfen für Konzerne, aus denen teilweise ja noch Dividenden und Boni gezahlt wurden, werden diejenigen, die nur ein paar Brotsamen erhalten haben, wahrscheinlich denken: Danke für nichts, lieber Landrat!