Zum Hauptinhalt springen

Pressemitteilung - Ableistung des Militärdienstes als Mitwirkungspflicht

Schon geraume Zeit beobachtet Die Linke die Vorgehensweise der Kreisausländerbehörde Siegen-Wittgenstein in zwei Fällen, wonach junge Familienväter auferlegt bekommen, in ihrem Herkunftsland den Wehrdienst abzuleisten. Dies wird als „zumutbar“ eingestuft, obwohl gerade in diesen beiden Länder, nämlich Aserbaidschan und Armenien, in der Region Bergkarabach der bewaffnete Konflikt aufflammt - mit Toten auf beiden Seiten.

Durch das Ableisten des Wehrdienstes soll die Mitwirkung zur Passbeschaffung erfolgen. In beiden Fällen ist eine Rückkehr nach Deutschland gesetzlich nicht vorgesehen und somit führt diese Maßnahme nicht zum Ziel einer Aufenthaltserlaubnis, sondern genau zum Gegenteil. Dies hat das VG Münster im Falle eines jungen Armeniers schon Ende 2020 festgestellt: Dieser Wehrdienst ist nicht zumutbar! Hiermit ergibt sich ein Ermessensspielraum für die Behörde, und wir fordern, auch im Falle des Herrn A. wohlwollend zu handeln. Eine Trennung von der Familie ist unmenschlich und unverhältnismäßig.

Im Falle des Herrn M. hat sich inzwischen Dr. Metzger geäußert, der als Dozent an der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung , Schwerpunkt Wehr-und Einsatzrecht lehrt. Herr M., dreifacher, gut integrierter Familienvater aus Aue-Wingeshausen, soll  „nach Aserbaidschan abgeschoben werden, um dort seinen Wehrdienst abzuleisten“, so Metzger. Weiterhin benennt er die Arbeitsweise der Kreisausländerbehörde als „stumpf“, da „verwaltungsrechtliche Spielräume nicht verstanden werden“ und Verwaltung ihre Qualität „im Einzelfall“ zeigt.

Wir schließen uns dieser Auffassung an und sind empört, wie offensichtlich gleichgültig gegenüber menschlichem Schicksal hier gehandelt wird. Herr Metzger macht zu recht darauf aufmerksam, dass Herr M. „eine Ausbildung im Gesundheitsbereich anstrebt“ und sogar einen Ausbildungsplatz hätte.

Herr Metzger verweist zudem darauf, dass der Aserbaidschan entgegen seiner Verpflichtung aus Art.1 der Charta der Vereinten Nationen einen bewaffneten Konflikt herbeigeführt hat. „Unser GG verbietet ebenfalls jeden Angriffskrieg und gerade Ihre Partei bekennt sich ausdrücklich zu Frieden in der Welt“, so Metzger an den Landrat Müller.

Und doch entscheidet die Behörde, dass Männer zur bewaffneten Ausbildung in ein fremdes Land gehen, wo sie als Verräter gelten und ihr Leben in Gefahr ist.

Wir fordern den Landrat und die Behörde auf, diesen Akt der Unmenschlichkeit zurück zu nehmen. Wir fordern einen humanen und vernünftigen Umgang mit diesen Vätern.

Die Linke wünscht, dass Nächstenliebe nicht nur an Weihnachten gepredigt, sondern auch tatsächlich gelebt wird.

Linksaktiv werden!

Du kannst uns unterstützen, auch ohne Mitglied zu sein!

Du möchtest mehr über linksaktiv erfahren oder direkt mitmachen? Hier entlang, bitte! 

Mitglied werden

Mitmachen

Spenden

  • Deine Spende ist wichtig, damit wir stark sein können für eine gerechte und friedliche Politik.
  • DIE LINKE nimmt keine Spenden von Konzernen und Lobbyisten an – als einzige Partei im Bundestag.
  • Bis zu 50 Prozent Deiner Spende bekommst Du über die Steuererklärung wieder.

Spendenkonto:

DIE LINKE. KV Siegen-Wittgenstein
IBAN: DE83 4605 0001 0001 2110 10
BIC: WELADED1SIE

Wahlprogramm

Zeit zu Handeln

Für soziale Sicherheit, Frieden und Klimagerechtigkeit.
Hier findet Ihr unser Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2021.

Newsletteranmeldung

Möchtest du regelmäßig über unsere politische Arbeit und Veranstaltungen und die Veranstaltungen von Bündnispartner*innen informiert werden?
Dann schreib uns einfach eine E-Mail an
mail@die-linke-siegen-wittgenstein.de
und wir tragen dich in unseren Newsletter-Verteiler ein.
Eine Abmeldung ist natürlich jederzeit möglich.


DIE LINKE NRW

Zum Gedenken an die Opfer des Brandschlags von Solingen vor 30 Jahren

Anlässlich des 30. Jahrestags der Mordanschläge von Solingen warnt Janine Wissler, Vorsitzende der Partei DIE LINKE: Weiterlesen

Crashkurs Kommune

Einführung in linke Kommunalpolitik