Solidarität mit der Belegschaft von ThyssenKrupp in Eichen

Die Linke. Siegen-Wittgenstein

Mitten in die Vorweihnachtszeit platzt die Bombe für die Arbeiter*innen des Stahlriesen ThyssenKrupp: Riesenstellenabbau – Einschnitte in allen Berufsgruppen – Werksschließung in Kreuztal-Eichen! 600 Mitarbeitende trifft es eiskalt und unvorbereitet zum Jahresende: die Angst um den Job und die Existenz. Ohne weiteren genauen Fahrplan kündigt ThyssenKrupp die Schließung des Werkes an. Auch für die Stadt Kreuztal ist dies eine emotionale Nachricht mit finanziellen Konsequenzen und weitreichenden mittelbaren Folgen für Zulieferer und anderen Berufssparten.

Laut Vorstand von ThyssenKrupp sollen Personalkosten eingespart und die Produktion gedrosselt werden, jedoch gleichen die Abbaupläne einem „fantasielosen Kahlschlag“, so Jürgen Kerner, 2. Vorsitzender der IG Metall.

Der Vorstand von ThyssenKrupp lässt seine Leute im Werk Kreuztal-Eichen geschockt und fassungslos zurück ohne auf soziale und persönliche Schicksale einzugehen.

Die Linke Siegen-Wittgenstein fordert den Vorstand dazu auf, hier sofort Verantwortung zu übernehmen und mit den Arbeitenden in eine klare und respektvolle Kommunikation zu treten. Es darf keinerlei Unsicherheit oder Sorge bei der Belegschaft geben, wie die nächsten Jahre und die eigene Zukunft aussehen wird. Jede Umstrukturierung muss mit den Arbeiter*innen fair ausgehandelt und sozial verträglich umgesetzt werden.

ThyssenKrupp wurde durch Milliarden EU-Subventionen unterstützt - dafür muss der Konzern im Gegenzug nun für seine Belegschaft Sorge tragen und darf niemanden in Armut oder Arbeitslosigkeit entlassen. Bekanntermaßen ist Fürsorge kein Wert im kapitalistischen Marktsystem, so dass die aktuelle Systemkrise fast ausschließlich die Angestellten trifft und nicht die Aktionäre oder Vorstände.

Die notwendige Industrietransformation hin zu einer sozial-ökologischen Produktion muss erfolgen, aber offensichtlich gibt es keinen wirklich tragfähigen Plan in der Chefetage von ThyssenKrupp - bei VW übrigens auch nicht. Wir dürfen nicht den freien Marktradikalen diese wichtige Aufgabe überlassen, denn die Schließungspläne für das Werk zeigen, dass Krisen auf dem Rücken der Belegschaft ausgetragen werden - ohne jede Rücksicht!

Diese Entmenschlichung und Gleichgültigkeit gegenüber Menschen, die teils ihr Leben lang dem Werk ihre Arbeitskraft gegeben haben, ist schockierend, und wir können Wut und Enttäuschung verstehen. Wir teilen diese Gefühle und die klare Erwartung, dass es heute eine deutliche Aussage geben muss, wie die Zukunft jeder/s Einzelnen gesichert wird. Ohne Wenn und Aber hat der Konzern hier Sorge zu tragen, dass die Angestellten und deren Familien unbelastet in die Weihnachtszeit blicken können.

Wir wünschen der heutigen Betriebsversammlung Kraft und Geschlossenheit und dass ein starkes Zeichen die Vorstandsetage beben lässt!