Besuch katholisches Förderband
Die Kreistagsfraktion DIE LINKE hat sich in den Räumlichkeiten des katholischen Jugendwerks Förderband Siegen-Wittgenstein e.V. mit den Vorstandsmitgliedern Daniel Schäfer und Dietmar Vitt zu einem Informationsaustausch getroffen. In Zeiten zunehmender gesellschaftlicher Spannungen und Armut, steigt der Bedarf im sozialpädagogischen Jugendbereich und gleichzeitig findet ein Abbau des Sozialstaates statt. Darum ist der Fraktion das Kennenlernen und Unterstützen von regionalen pädagogischen Angeboten wichtig, da auch wir die „Zeitenwende“ mit großer Sorge sehen. Vorgestellt wurde die Entstehung und die Arbeit des Vereins mit seinen inzwischen zahlreichen Projekten. Zielgruppe der Arbeit sind junge Menschen bis zum 27. Lebensjahr, welche benachteiligt und/oder beeinträchtigt sind. Zusammenarbeit und Finanzierung erfolgt überwiegend durch das Jobcenter, die Agentur für Arbeit und das Jugendamt. Inzwischen hat der Verein 40 Mitarbeiter*innen in etwa 20 Projekten, wovon drei Projekte an diesem Abend näher vorgestellt wurden: Just Streetwork, Hafen57 und die Jugendwerkstatt. Weitere Angebote sind z.B das Baucamp, offene Jugendtreffs und das Kochwerk. Im Mittelpunkt der Arbeit stehen die Jugendlichen mit ihren vielfältigen Problemen und Sorgen, wobei die beiden Sozialpädagogen berichten, dass insbesondere die Themen Wohnen, Drogen, psychische Erkrankungen und politische Radikalisierung zugenommen haben. Mit viel Leidenschaft und Fachkunde erklärten die beiden Pädagogen, welche Maßnahmen das Förderband ergreift und wie die tägliche Arbeit mit Jugendlichen verläuft. Offensichtlich fallen immer mehr Jugendliche durch die üblichen Angebote wie Verein oder Schule, so dass der aufsuchende Bedarf ständig steigt. Aber auch das Projekt Hafen57 wird sehr stark angenommen und zeigt, dass Jugendliche nach Struktur und Hilfe suchen. Projekte des Vereins müssen vorfinanziert werden, was für den Verein deswegen schwierig ist, weil die rückwirkende Finanzierung manchmal ein Jahr auf sich warten lässt. Auch die notwendige Dokumentation für die Gelder sei sehr umfangreich und diese Arbeitszeit fehlt letztlich bei den Jugendlichen. Ein Herzensprojekt der beiden ist eine „Jugendberufsagentur“, in der die drei Träger plus die Stadt Siegen ein Büro mit Ansprechpartner*innen besetzen und Integrations-oder Arbeitsmarktprobleme von Jugendlichen im gemeinsamen Gespräch zügig gelöst werden. Für die Fraktion war dies ein sehr wertvoller Austausch! Für uns ist die wertschätzende Sozialarbeit wichtig und für die Zukunft muss gesichert werden, dass es hier nicht an Geld und politischer Unterstützung fehlt.