Pressemitteilung: Nach den Vorkommnissen der letzten Tage sieht sich der Ortsverband DIE LINKE. in Wittgenstein und Frau Andrea Heuer (parteilose Bürgermeisterkandidatin) veranlasst wie folgt Stellung zu nehmen.

OV Wittgenstein + Bürgermeisterkandidatin Andrea Heuer

Nach den Vorkommnissen der letzten Tage sieht sich der Ortsverband DIE LINKE. in Wittgenstein und Frau Andrea Heuer (parteilose Bürgermeisterkandidatin) veranlasst wie folgt Stellung zu nehmen.

Die von Herrn Georg Sunke mit Schreiben vom 28.07.2020 an die Schiedskommission der Partei DIE LINKE. NRW (am 03.08.2020 weitergeleitet an die Stadt Bad Berleburg) aufgestellten Behauptungen entbehren im Ganzen der Wahrheit.

Zu den Falschbehauptungen im Einzelnen:

Herr Frank Korthals war zu keiner Zeit offizieller oder inoffizieller Mitarbeiter des Ministerium für Staatssicherheit der Deutschen Demokratischen Republik (DDR). Auch hat er dies weder in Parteigremien der DIE LINKE oder anderen Ortes gesagt. Er ist bereits vor und erst recht nach seinem Eintritt in die Partei DIE LINKE im Jahre 2019 jederzeit ehrlich und offen mit seiner Vita als ehemaliger Bürger der DDR umgegangen. Er war Soldat der Nationalen Volksarme und später Polizist bei der Volkspolizei, ebenso war er Mitglied der SED. Aus dieser trat er schon im August 1989 aus, also zu einer Zeit zu welcher er durchaus noch mit Repressalien zu rechnen hatte. Nach der Wende wurde er in den Polizeidienst des Landes Berlin übernommen. Aus diesem Dienst schied er aus eigenem Entschluss Anfang der 90er Jahre aus. Erst Anfang 2019 , also fast 30 Jahre nach der Wende trat er in die DIE LINKE. ein. Dies geschah nach langer und reiflicher Überlegung und kritischer Auseinandersetzung mit seiner eigenen Vita, der Geschichte der DDR und dem von der SED begangenen Unrecht.

Die Biographie von Frank Korthals steht daher exemplarisch für viele ehemalige DDR-Bürger. Genau so stehen die falschen Behauptungen von Georg Sunke beispielhaft für einen pauschalen und undifferenzierten Umgang vieler mit der Geschichte der DDR und ihrer Bürger. Verschiedene berufliche und private Umstände haben Herrn Korthals nach Bad Berleburg gebracht, wo er eine neue Heimat, ein neues soziales Umfeld und Freunde auch außerhalb der Partei gefunden hat.

Auch die Behauptung von Georg Sunke, dass die parteiinternen Wahlen zur Kandidatenfindung am 02.06.2020 durch den ersten Vorsitzenden des Ortsverbandes DIE LINKE in Wittgenstein, Thorsten Fischer manipuliert worden sein sollen ist an den Haaren herbei gezogen und schlichtweg gelogen. Die Wahlen wurden nach demokratischen Grundsätzen satzungsgemäß vorbereitet und unter anderem am 02.06.2020 durchgeführt. Dies bestätigte am 03.08.2020 der Landesverband DIE LINKE. NRW per Mail und darüber hinaus die Wahlleitung sowie der Wahlausschuss der Stadt Bad Berleburg mit der Zulassung der Partei DIE LINKE zur Kommunalwahl 2020 in Bad Berleburg. Sollte Georg Sunke wie angekündigt in dieser Sache eine Strafanzeige erstatten, sind wir daher auch sicher, dass die Ermittlungen bestätigen werden, dass die Wahlen ordnungsgemäß durchgeführt wurden. Im Übrigen wurden die Wahlen nicht durch Thorsten Fischer geleitet. Die Wahlen wurden vielmehr von einer ordnungsgemäß und demokratisch gewählten Wahlleitung bestehend aus mehreren Personen geleitet. Schon deshalb sind die Behauptungen von Georg Sunke , Herr Fischer hätte sich Vorteile bei der Durchführung der Wahl verschafft , frei erfunden. Insofern sehen wir der angekündigten Strafanzeige mit großer Gelassenheit entgegen.

Die eigentlichen Hintergründe für Sunkes falsche Behauptungen sehen wir deshalb in der folgend dargestellten Entwicklung:

In den letzten Monaten vor der Kommunalwahl und den Mitgliederversammlungen in 2020 kam es zunehmend zu einer Entfremdung zwischen Georg Sunke und den Mitgliedern des Ortsverbandes DIE LINKE. in Wittgenstein. Er verlor zunehmend das Vertrauen des Ortsverbandes durch seine allgemeine politische Passivität und sein nicht mehr nachvollziehbares Verhalten in der Stadtverordnetenversammlung und in weiteren Gremien der Stadt Bad Berleburg. Er hielt sich an keinerlei Absprachen und war letztendlich für die Mitglieder des OV DIE LINKE in Wittgenstein nicht mehr ansprechbar. Hierdurch wuchs die Unzufriedenheit an der Basis und das Vertrauen in seine politische Arbeit schwand. Klärungsversuche waren kaum mehr möglich oder blieben ohne Ergebnis. Infolgedessen schlug kein Mitglied des Ortsverbandes ihn mehr zur Besetzung eines Bezirkes oder Listenplatzes als Kandidat der Partei DIE LINKE. zur Kommunalwahl in Bad Berleburg vor. Da er sich auch selbst weder für einen Listenplatz, noch für einen Wahlbezirk beworben hatte, konnte er auch nicht gewählt werden.

Uns ist durchaus bewusst, dass wir nun vielleicht mit einer gewissen Hypothek in die Kommunalwahl 2020 gehen. Aber das macht uns nicht mutlos. Im Gegenteil. Das wird uns eher ein Ansporn sein, allen Fragen offen zu begegnen und uns für die Umsetzung unserer politischen Ziele für Bad Berleburg und Wittgenstein weiter stark zu machen. Dafür stehen wir den BürgerInnen bei unseren geplanten Info – Ständen und Veranstaltungen zur Verfügung.

Bad Berleburg, den 05.08.2020

DIE LINKE. OV Wittgenstein

Andrea Heuer, Bürgermeisterkandidatin (parteilos)

Thorsten Fischer,  1. Vorsitzender des Ortsverbands

Frank Korthals, 2. stellvertr. Vorsitzender des Ortsverbands