ANFRAGE zu geplanten und teilweise bereits umgesetzten Umstrukturierungen bei den Sparkassen

Thorsten Fischer, StVerO für DIE LINKE. in Bad Berleburg

Sehr geehrte Damen und Herren,

sehr geehrter Herr Bürgermeister B. Fuhrmann.

die Empörung seitens der BürgerInnen und der politischen Parteien hinsichtlich  der geplanten und teilweise bereits Umgesetzten Umstrukturierungen bei den Sparkassen, wie zum Beispiel:

  • Schließung  reinen Automaten-Standorte
  • Schließung kleinerer Filialen
  • Gebührenerhöhung
  • etc.

ist natürlich gerechtfertigt und verstehbar, diese greift aber zu kurz. Dies weil diese  die ökonomischen Ursachen nicht wiedergibt und diese auch nicht  kritisch hinterfragt.

Die Maßnahmen der Umstrukturierungen sind die forcierte Nötigung zum "Arbeitenden Kunden" als neu zu erschließende Mehrwert-Quelle (= Profit), am besten digital ausgelagert, aber dennoch gut gesteuert.

Wir haben es also nicht mit einer einmaligen skandalösen Entwicklung zu tun, sondern mit einem ökonomischen Trend, der sich fortsetzen und verbreitern wird (vgl. Studie PwC Strategy&, SZ 09.06.21, S. 19: 40% aller Geschäftsstellen von Privatbanken machen bis 2023 wahrscheinlich dicht).

Das Ganze ist wiederum als Pendant zur Entwicklung der traditionellen Arbeitskraft fordistischen Typs (Marx: "asketisch produzierender Knecht") bis hin zum "Arbeitskraftunternehmer" zu sehen (Stichwort: "Ich-AG", der einzelne Mensch als Betrieb seiner selbst).

Das ist eine Entwicklung, die letztendlich  eine neue kapitalistische Ordnung schafft. Das ist eine Entwicklung die den Menschen schadet und nicht hinnehmbar ist.

Ich. Thorsten Fischer, StVerO für DIE LINKE. in Bad Bad Berleburg bitte im Zuge der Stadtverordneten-versammlung am 28.06.2021 Herrn Bürgermeister B. Fuhrmann um Beantwortung der nachfolgenden Fragen. Im Falle einer Veröffentlichung der Antworten im Ratsinformationssystem (Protokoll zur Stadtverordnetenversammlung 28.06.2021) wird auf eine gesonderte schriftliche Beantwortung verzichtet.

1. Wird dies durch die Stadt Bad Berleburg ähnlich gesehen ?

2. Wie positioniert sich die Stadt Bad Berleburg sonst hierzu ?

3. Welche Folgen resultieren aus der v.b. Entwicklung aus Sicht der Stadt Bad Berleburg für die Menschen ?

4. In wie weit nutzt die Stadt Bad Berleburg ihren Einfluss , um die Gebührenerhöhung bestenfalls rückgängig zu machen ? (Anmerkung: Minimal Ziel muss es hier sein, dass die Kunden von Guthabenkonten von der Gebührenerhöhung ausgenommen werden.)

5. Will die Stadt Bad Berleburg sonst auf die Entwicklungen reagieren, wenn ja wie und mit welchen Zielen ?

Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen

Thorsten Fischer