Anfrage: Standort der Kindertagesstätte „Hannes“

Rat Hilchenbach, Sven Wengenroth

Sehr geehrter Herr Bürgermeister,

aufgrund einer Anfrage in der vergangenen Sitzung des Ausschusses für Jugend, Sport, Soziales und Gleichstellung teilte die Verwaltung mit, dass die Dorfgemeinschaft Helberhausen an die Verwaltung herangetreten sei.

Inhalt des Anliegens war die Frage ob der Kitastandort der Kita Hannes
zukünftig in Helberhausen (alte Schule) sein könnte. Ergänzend wurde
durch die Verwaltung mitgeteilt, dass diese Standortmöglichkeit bereits
durch den Kreis Siegen-Wittgenstein geprüft werde.

Die Fraktion „ Die Linke“ stellt gemäß den Regularien der o.g.
Geschäftsordnung folgende Anfrage zum öffentlichen Teil der Sitzung des Rates am 27.02.2019:

1.Was wurde bislang durch die Verwaltung unternommen um
einen unbefristeten, zentralen Standort für die Kita zu finden? Wurden bei den Überlegungen städtische Immobilien, wie z.B. das Haus Erna in die Überlegungen einbezogen? Wurden Anstrengungen unternommen Grundstücke käuflich zuerwerben? Wäre ein gemeinsamer Standort mit dem  ungenutzten Bereich der B-School möglich?

2.Wurden bereits Gespräche mit demBesitzer des jetzigen Standortes geführt, ob ein Kauf doch noch möglich wäre? Wenn ja, mit welchen Ergebnis?

3.Wurde vor einer etwaigen Prüfung durch den Kreis Gespräche mit dem Träger, und insbesondere dem Elternbeirat geführt? Wenn ja, wie waren die Reaktionen?

4.Stimmt es das der jetzige Träger plant sich am jetzigen Standort räumlich zu erweitern. Wie passt dies mit Anfrage zusammmen?

5.Wie wurde der tatsächliche Bedarf an Kinderbetreuungsplätzen in Helberhausen ermittelt?

Begründung:

Wie wir erfahren haben, will die Stadt Hilchenbach dem Träger der neuen Kindertagesstätte Hannes „Alternative Lebensräume für Frauen“ ein
Grundstück in Helberhausen anbieten. Momentan hat der Hort seinen Standort zentral in der Bruchstraße, wo ein heimischer Unternehmer das Grundstück für drei Jahre zur Verfügung gestellt hat. „Ein großer Glücksgriff“, wie damals die Geschäftsführerin Sonja Becker der Presse gegenüber äußerte.

Das Konzept der Kita Hannes ist insofern ungewöhnlich und zukunftsweisend, da es außerhalb der üblichen Kernöffnungszeiten auch flexible Betreuungszeiten anbietet: Für Kinder berufstätiger Eltern gibt es Öffnungszeiten ab 7.00 und bis 17.00 Uhr, eine Erweiterung der  Randbetreuungszeiten auf 6.00 bis 20.30 Uhr ist angestrebt. Das wäre für die Kommune Hilchenbach und die hier lebenden berufstätigen Eltern
natürlich außergewöhnlich fortschrittlich und besonders für arbeitende Mütter ein enormer Gewinn. Eine Kita, die gut erreichbar ist und schon vor einem möglich frühen Arbeitsbeginn öffnet. Da besonders Frauen häufig in pflegerischen Berufen Schichtdienst arbeiten, eröffnet sich speziell für diese Gruppe eine Gelegenheit, Kinder entsprechend zeitig sicher unterzubringen.

Eine zentrale Lage in der Stadt Hilchenbach ist für dieses Konzept natürlich sinnvoll und würde eine größere Elterngruppe ansprechen. Eine
Verlagerung des Standortes in die Peripherie bedeutet letztendlich mehr Autoverkehr, längere Anfahrtswege und eine größere Gruppe von
Beteiligten, die von diesem Umständen betroffen sein wird.

In die Standortüberlegungen einzubeziehen sind mögliche Pachtgrundstücke, Erwerb, Leerstand oder vermietetes städtisches Eigentum, was in Eigennutz übergehen kann (z.B. Gebäude B-School). Im Mittelpunkt der Überlegungen muss eine langfristige, ausbaufähige und
zentrale Lösung besonders für arbeitende Väter und Mütter stehen. Für uns Linke gehört ein möglichst kurzer Anfahrtsweg dazu, optimaler Weise
natürlich auch die Erreichbarkeit mit dem ÖPNV.

Gez. Sven Wengenroth