Zum Beitrag „Landwirtschaft oder Wohngebiet“ in der SZ vom 12.07.2019

Dirk Jakob

Die Entscheidungen der Kreuztaler Ratsfrauen und –herren in Sachen Bebauungsplan „Zimmerseifen“ passen nicht mehr in die Zeit. Während weltweit wie auch in Deutschland immer mehr Kommunen den Klimanotstand ausrufen, scheint der Kreuztaler Rat, darin auch die vorgeblich für den Klimaschutz eintretenden Grünen, diese existenzielle Bedrohung der Menschheit noch nicht wahrzunehmen. Wie ist ansonsten zu erklären, dass die Ratsfrauen und –herren im Kreuztaler Stadtrat die Voraussetzungen für klimaschädliche Flächenversiegelungen für einen ebenso klimaunfreundlichen Ein- und Zweifamilienhausbau schaffen? Wäre stattdessen nicht vielmehr eine klimaschonende nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung besagter Flächen zu fördern? Aus den Reihen der Grünen kam immerhin der Hinweis, dass es den „Grundstücksnotstand“ bei Nutzung dazu vorgesehener Flächen wie dem Bender-Areal oder dem Buschhüttener Sportplatz gar nicht gibt. Was soll im Übrigen überhaupt ein „Grundstücksnotstand“ sein? Es gibt einen Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Aber die Grundfläche der Kommune Kreuztal ist ja wohl eher nicht veränderbar. Aber wie wäre es denn damit, vorhandene Baulücken zu schließen und Leerstände für eine bezahlbare Wohnraumnutzung zu ertüchtigen?
Wir hoffen, dass sich die politischen Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Kreuztal noch einmal besinnen und im weiteren Entscheidungsverlauf dem Klimaschutz seine für alle Menschen erforderliche Priorität einräumen.
 
Susanne Schmitt und Dirk Jakob
DIE LINKE. Kreuztal