Pressemitteilung: Die Misere geht weiter!

Kreistag, Ullrich Georgi

Da haben sich die Marketingstrategen der VWS ein schönes Wort für eine Verschlechterung ihrer Leistungen im Bus-ÖPNV ausgedacht: „gestrafft“ wird er also ab heute und das klingt natürlich viel besser als die schlichte Feststellung, dass der Busverkehr im Kreis Siegen-Wittgenstein ausgedünnt, also reduziert wird.

Der Kreistag hatte 2016 einen Nahverkehrsplan beschlossen, der die Grundlage für die Ausschreibung der 5 Linienbündel in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein bildete. Alle Interessenten, die Gebote für die Übernahme der Linienbündel abgegeben hatten, wussten also, worauf sie sich einstellen müssen. Wer über die entsprechende Infrastruktur mit Fahrern/Fahrerinnen und Fahrzeugen nicht verfügte, hätte besser kein Gebot abgegeben. Seit einem Jahr läuft der Busverkehr in den drei Linienbündeln im Kreis Siegen-Wittgenstein mehr schlecht als recht. Verspätungen und der Ausfall von Busfahrten sind seitdem an der Tagesordnung. Mal war es eine Grippewelle, jetzt sind die Baustellen schuld. Mal sehen, was als nächstes als Entschuldigung herhalten muss.

Für die Kreistagsfraktion DIE LINKE ist auch die jetzt angekündigte „Straffung“ ein weiterer Beleg dafür, dass der derzeitige Betreiber des Bus-ÖPNV nicht in der Lage ist, die von ihm zugesagten Leistungen zu erbringen. Wir werden daher unseren in der letzten Kreistagssitzung zunächst zurückgezogen Antrag erneut in den Kreistag einbringen mit dem Ziel, die zeitlich befristeten Konzessionen für die Linienbündel Mitte, Ost und Süd nicht zu verlängern und die Rekommunalisierung des Bus-ÖPNV in die Wege zu leiten. Es kann nicht angehen, dass der Konzessionär den Nahverkehrsplan außer Kraft setzt, ohne dass darüber im Kreistag auch nur ein Wort verloren wurde. Wenn der Kreistag dieses Verhalten duldet, macht er sich selbst lächerlich. Wir machen dabei jedenfalls nicht mit.