Statement zum Siegener Pride
In einem in deutscher Übersetzung vorgetragenen Redebeitrag auf der Pride in Siegen wurde Israel als rassistischer Ethnostaat und Terrorstaat, das Handeln dieses Staates als „Holocaust“ bezeichnet. Bei aller nötigen Kritik an der Regierung Netanjahus und am blutigen Krieg in Gaza, unter dem vor allem die Zivilbevölkerung leidet und in dem Tausende Unschuldige bereits zu Tode kamen, ist es uns wichtig, klar zu differenzieren.
Wir protestieren vehement gegen das israelische Vorgehen in Gaza, gegen den Einsatz von Hunger als Waffe, gegen eine humanitäre Katastrophe, die sich vor den Augen der Welt abspielt. Dennoch sehen wir den Holocaust als geplanten, ideologisch begründeten und industriell durchgeführten Vernichtungsversuch einer gesamten Bevölkerungsgruppe, den Jüdinnen und Juden in ganz Europa, als beispiellosen Zivilisationsbruch an, der einen Extrempunkt menschlicher Barbarei markiert.
Wir lehnen die Verwendung des Begriffs für anderweitige Menschenrechtsverletzungen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit ab.
Unser Landratskandidat Ingo Langenbach, der ebenfalls auf der Pride vor Ort war, äußert sich dazu: „ Durch meine Teilnahme an der Pride letzten Samstag habe ich für eine vielfältige Gesellschaft demonstriert, in der queere Menschen sichtbar, sicher und selbstbestimmt leben können."
Wir wünschen uns einen gerechten Frieden im Nahen Osten, in dem israelische und palästinensische Menschen als Nachbarn zusammenleben können.

