Zum neuen Jahr

Kreisvorstand

Der italienische Philosoph Antonio Gramsci schrieb 1916:

"Jeden Morgen, wenn ich unter der Decke des Himmels wieder aufwache, fühle ich, dass für mich Neujahr ist.

Deshalb hasse ich diese Jahreswechsel mit unverrückbarer Fälligkeit, die aus dem Leben und dem menschlichen Geist ein kommerzielles Unternehmen mit seinem braven Jahresabschluss, seiner Bilanz und seinem Budget für die neue Geschäftsführung machen. Sie führen zum Verlust des Sinns für die Kontinuität des Lebens und des Geists. Man endet dabei, ernsthaft zu glauben, dass es vom einen Jahr zum anderen eine Auflösung der Kontinuität gäbe und dass eine neue Geschichte begänne, und man entwickelt Vorsätze und bereut Fehler, usw., usf. Das ist allgemein eine Unbill der Daten."

Auch im letzten Jahr ist die Welt nicht besser, nicht sicherer geworden. Der Krieg in der Ukraine wütet noch immer, für Israel und Palästina ist keine diplomatische Lösung in Sicht. Stattdessen leidet die Bevölkerung, und es sterben Unschuldige.

In Deutschland haben die, die ohnehin am wenigsten haben, die Konsequenzen der unsozialen Ampelpolitik zu tragen. Und nachdem zehn Bundestagsabgeordnete unsere Partei verlassen haben, schmerzt die Auflösung der Bundestagsfraktion sehr. Dabei wird gerade heute eine starke Linke besonders benötigt.

Es gibt aber auch Grund zur Hoffnung. Der Augsburger Parteitag im November war der Startschuss für die Erneuerung der Partei. Lähmende, innerparteiliche Konflikte sollen nun der Vergangenheit angehören. Seit Oktober konnten wir bundesweit über 2.000 neue Genoss*innen in der Partei begrüßen.

Die kommenden zwei Jahre werden zeigen, wohin Die Linke sich entwickelt und es kommt auf uns alle an, den Neustart hin zu einer kämpferischen und entschlossenen sozialistischen Partei zum Erfolg zu führen.

Halten wir weiter an dem Menschheitstraum fest, dass eine bessere Welt möglich ist. Lasst uns im neuen Jahr zusammen für unsere Ziele kämpfen.

Wir wünschen Euch alles Gute, Gesundheit und Glück für das neue Jahr!