Statistik zu Wohnungslosen und Obdachlosen

DIE LINKE. Kreistagsfraktion Siegen-Wittgenstein

Anfrage:Statistik zu Wohnungslosen und Obdachlosen im Kreis Siegen-Wittgenstein für die Jahre 2020 und 2021

Anfrage gemäß § 3 Abs. 1 GO KT zur Sitzung des Ausschusses für Soziales, Gesundheit und Bevölkerungsschutz am 07.09.2022

 

Sehr geehrter Herr Landrat, 

die LINKE-Fraktion im Kreistag Siegen-Wittgenstein bittet die Verwaltung um

1. Bekanntgabe einer Wohnungslosen- und Obdachlosenstatistik für die Jahre 2020 und 2021

    sowie ggf. aktuelle Zahlen, sofern bereits aktuelle Zahlen vorliegen.

  • Sofern es noch keine in regelmäßigen Abständen stattfindenden Erhebungen im Kreisgebiet gibt, schlagen wir der Verwaltung die Einführung einer in regelmäßigen Abständen zu erhebenden Wohnungslosen- und Obdachlosenstatistik vor.

2. Bekanntgabe einer Statistik über Räumungsklagen und ggf. aktuelle Zahlen zur Situation

    im Kreis Siegen-Wittgenstein, sofern bereits aktuelle Zahlen vorliegen. Gerne auch nach

    Städten und Gemeinden aufgeschlüsselt.

  • Sofern es noch keine in regelmäßigen Abständen stattfindenden Erhebungen im Kreisgebiet gibt, schlagen wir der Verwaltung die Einführung einer in regelmäßigen Abständen zu erhebenden Statistik über Räumungsklagen im Kreisgebiet vor.

3. Bekanntgabe von möglichen Schlaf- und Wohnplätzen für Wohnungslose und Obdachlose im Kreis Siegen-Wittgenstein.

Sachstand:

Im Jahr 2020 lebten in Deutschland 256.000 Menschen ohne eine eigene Wohnung mit Mietvertrag. Davon waren etwa 45.000 Menschen obdachlos, laut der Bundes-arbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe.[1]

Aber wie sieht es aktuell in unserem Kreisgebiet aus?

Die Vermeidung von Wohnungslosigkeit und Obdachlosigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Um ihr angemessen, v. a. von Seiten der Kreisverwaltung, begegnen zu können, bedarf es in regelmäßigen Abständen einer Erhebung von relevanten Daten über ihr aktuelles Ausmaß, um als Kreisverwaltung auch hier handlungsfähig sein zu können und betroffenen Mitbürger*innen wirksam unterstützende Hilfsangebote machen zu können.  

Auch die Zahlen von Zwangsräumungen steigen und betreffen alle Gesellschaftsschichten. Die Gefahr in eine solch prekäre Situation zu geraten, betrifft mitnichten nur finanziell schwache Mitbürger*innen. Sie ist längst in der „Mittelschicht“ angekommen.

DIE LINKE-Kreistagsfraktion sieht hier den Landrat und die Kreisverwaltung in der Verantwortung, negative Entwicklungen zu Lasten unserer Mitbürger*innen kritisch zu beobachten sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote zu unterstützen und/oder zu schaffen, sofern dies noch nicht geschehen ist.

Vor diesem Hintergrund bitten wir die Kreisverwaltung um Bekanntgabe entsprechender Zahlen im Vorfeld der Ausschusssitzung, um ein genaues Bild zur oben geschilderten Lage im Kreisgebiet zu erhalten. Vielen Dank.

 

Mit freundlichen Grüßen


Ullrich-Eberhardt Georgi
Fraktionsvorsitzender                                                  

Ingo Langenbach
Fraktionsgeschäftsführer

 


[1] Vgl. Homepage der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe  e.V. (aufgerufen am 11.06.2022)