Ins Abseits gestellt!

KV Siegen-Wittgenstein

Wer bis Mittwoch, den 25.05. noch glaubte, der Rat der Stadt würde sich endlich zu einer angemessenen Ehrung für Walter Krämer, der sich im KZ-Buchenwald unter Lebensgefahr für seine Mithäftlinge eingesetzt hatte und vielen Menschen das Leben rettete, durchringen, dem wurde auf der Ratssitzung wieder einmal deutlich aufgezeigt, dass Christ- und Freidemokraten nicht bereit sind über ihren Schatten zu springen. Es scheint, dass wir in Siegen den „Kalten Krieg“ noch nicht überwunden haben, denn in diese Stoßrichtung wird von der „Stahlhelmfraktion“, wie es Alexander Völkel in der WR treffend auf den Punkt brachte, argumentiert. Einen Kommunisten zu ehren, einen starken und aufrechten Menschen, der sich durch Mut, Integrität und vor allem durch Menschlichkeit auszeichnete ist durch „diese Ratsmitglieder“ offensichtlich nicht hinnehmbar. Sie wären gut beraten gewesen, den Schatten, der nunmehr auf der Stadt lastet, abzuwenden. Die Position, einen Kommunisten nicht ehren zu wollen, ist weder nachvollzieh- noch hinnehmbar. Es muss die Frage erlaubt sein, ob „Yad Vashem“, die Walter Krämer im Jahre 2000 als „Gerechten unter den Völkern“ ehrten ein kommunistischer Zusammenschluss ist? Dies kann und muss man mit einem deutlichen NEIN beantworten. Hier wurde ein großer Humanist oder wie Eugen Kogon in seinem Buch „Der SS-Staat“ schrieb: „… eine starke und mutige Persönlichkeit, ungeheuer fleißig und sehr organisationsbegabt…“ geehrt. Eine Ehrung, zu der die Fraktionen von CDU und FDP im Siegener Stadtrat immer noch nicht fähig sind.

Auch in Siegen sind Straßen nach Menschen benannt, die sich nicht annähernd solche Verdienste um die Menschheit erworben haben wie Walter Krämer. Es wird Zeit, dass CDU und FDP ihr „ewig Gestriges“ über Bord werfen, um den Schaden, den sie mit dem Beschluss angerichtet haben, in Grenzen halten zu können.

Wie lautet der Schwur von Buchenwald:

„…Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer neuen Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel…“