Kundgebung mit Sahra Wagenknecht und Sevim Dagdelen - 100 % sozial - für eine starke LINKE!

KV Siegen-Wittgenstein

Trotz schlechten Wetters und der abendlichen Stunde waren mehrere hundert Menschen auf den Kornmarkt nach Siegen gekommen, um Sahra Wagenknecht und Sevim Dagdelen sprechen zu hören.

Sahra Wagenknecht, stellvertretende Vorsitzende der LINKEN und Spitzenkandidatin der Partei in NRW, eröffnete die Kundgebung und blickte zunächst auf den wenig spannenden Wahlkampf zurück: „Wenn es die Linke nicht gäbe, könnte man die Wahl auch ausfallen lassen“, sagte sie. „Es ist doch einfach armselig, wenn man da nur noch über Deutschlandketten und Stinkefinger diskutiert.“

Sahra Wagenknecht kritisierte die Zockerei der Banken und zitierte den US-Präsidenten Franklin D. Roosevelt. „Vom organisierten Geld regiert zu werden, ist genauso schlimm, wie vom organisierten Verbrechen regiert zu werden“. Sie verlangte angesichts der Finanzkrise eine neue Regulierung des Bankensektors und ein Ende der Zockerei im Finanzkasino. Unsere Steuergelder müssten für marode Schulen, Straßen und Kranken eingesetzt werden statt für die Rettung maroder Banken und Finanzkonzerne.

Sie kritisierte u. a. Altersarmut, fehlende Mindestlöhne und geschönte Arbeitslosenzahlen:

„Ich treffe keine Leute, die mit dem angeblichen Jobwunder schon mal in Berührung gekommen sind. Es ist wie mit dem Ungeheuer von Loch Ness. Alle reden davon, aber niemand hat es gesehen. Das 'Jobwunder' besteht daraus, dass auf einem Arbeitsplatz, wo früher mal ein Mensch auskömmlich davon leben konnte, dass heute auf diesem einen Arbeitsplatz entweder 3 Minijobber, 2 unfreiwillig Teilzeitbeschäftigte oder aber ein Leiharbeiter sitzen, die allesamt von dieser Arbeit nicht mehr leben können. Die Arbeit ist nur anders verteilt und schlechter bezahlt! Das ist rüdeste Ausbeutung! Politiker, die das angerichtet haben, sollten sich schämen!"

Es komme darauf an, die Lage der großen Mehrheit etwa durch einen Mindestlohn von 10€, eine Mindestrente von 1050€ und eine sanktionsfreie Mindestsicherung endlich zu verbessern, Forderungen, die vom Publikum lautstark beklatscht wurden. So warb Sahra am Ende ihres Vortrags dafür, der jetzigen Regierung die Rote Karte zu zeigen und mit beiden Stimmen die LINKE zu wählen.


Sevim Dagdelen, migrationspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Partei DIE LINKE, warnte vor einem Krieg in Syrien und kritisierte Waffenexporte, auch aus Deutschland. So wurde erst in den letzten Tagen aufgrund eine Anfrage der LINKEN bekannt, dass die rot-grüne Bundesregierung zwischen 2002-2006 mehrere sensible Chemikalien nach Syrien geliefert hat, die direkt für die Produktion des Giftgases Sarin benutzt werden können. "Wir sind die einzige Partei, die den Krieg ablehnt und Rüstungsexporte verbieten will.", sagte Sevmim Dagdelen unter großem Applaus ihrer Zuhörerinnen und Zuhörer.

(Fotos: Runu Knips)