„Schwarzer-Peter-Spiel“ sofort beenden

DIE LINKE Siegen-Wittgenstein

Überfüllte Hörsäle und Seminarräume, Notunterkünfte für Neu-Siegener, nicht genug Platz in den Bussen sowie in Mensa und Cafeterien – eigentlich ein Bild, wie zu vielen Semesteranfängen an der Universität Siegen. In diesem Jahr allerdings ist die Situation insbesondere in der Fakultät I, wo die geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Studiengänge und die Lehrerbildung angesiedelt sind, besonders dramatisch. Da hilft es wenig, wenn sich Rektorat und Dekanat gegenseitig den „Schwarzen Peter“ zuschieben, statt sich an einen Tisch zu setzen und gemeinsam mit den betroffenen Studierenden nach kurzfristigen Lösungen zu suchen. Denn im kommenden Jahr wird sich mit dem doppelten Abiturjahrgang die Situation noch einmal deutlich verschärfen.

In der Vorbereitung dieses Wintersemesters haben viele versagt, so Ullrich Georgi, Sprecher des Kreisverbandes DIE LINKE : „Die Landesregierung, weil sie den Fortfall der Gelder aus den Studienbeiträgen nicht hinreichend kompensiert hat, Rektorat und Dekanat, weil die Studienbedingungen schon in den vergangenen Jahren so schlecht waren, dass viele Studierende keine Chance hatten, ihr Studium in den Bachelor- und Masterstudiengängen in der Regelstudienzeit zu beenden (daraus resultiert dann die höhere Zahl der sog. Rückmelder) und das Studentenwerk, weil die seit langem bekannte unzureichende Versorgung des Universitätsstandortes Siegen mit Wohnheimplätzen zu keinen entsprechenden Maßnahmen geführt hat“. „Wohnheimplätze entstehen leider nicht von heute auf morgen aber die personelle Situation hätte man bei etwas mehr Vorausschau entschärfen und z. B. durch den raschen Abschluss von Berufungs­verhandlungen und die Einstellung zusätzlicher Lehrkräfte entsprechend für ein breiteres Lehrangebot sorgen können“, so Georgi weiter. „Wenn das Rektorat jetzt Mittel, die eigentlich erst für 2013 vorgesehen waren, freigibt, dann zeigt dies, dass es nicht am Geld sondern vielmehr am Willen liegt, die offenbar ungeliebten Geisteswissenschaften zu unterstützen. Dabei hat die Universität Siegen gerade auf dem Gebiet der Lehrerbildung einen sehr guten Ruf. Der ist allerdings leichter zu verspielen als aufzubauen. Um dies zu verhindern sind schnelle Entscheidungen im Interesse der Studierenden und des Universitätsstandortes Siegen nötig“.