Leserbrief: Reaktion auf den Leserbrief von Herrn Christian Zaum in der Siegener Zeitung vom 20.07.2019

Thorsten Fischer, OV Wittgenstein

Wir wissen, dass Herr Christian Zaum keinerlei Veranlassung hat, sich über das „Setting“, wie er es nennt des Berichts - Linke: „AfD ist in wesentlichen Teilen undemokratisch“ - in der Siegener Zeitung v. 18.07.2019 zu beschweren und die Überparteilichkeit der Siegener Zeitung anzuzweifeln, wie es auch oder ähnlich schon mehrfach von anderen Protagonisten der AfD versucht wurde. (z.B. die Aussage von Tim Radenbach in jüngster Vergangenheit , dass die regionale Presse eine „Lügenpresse“ sei). Dass die regionale Presse, natürlich auch die Siegener Zeitung, den Grundsätzen einer unabhängigen Berichterstattung voll umfänglich folgt und nachkommt, zeigt unter anderem auch der Umgang mit dem anonymen Brief eines Anhängers, Mitgliedes oder Sympathisanten der Partei des Herrn Zaums als Reaktion auf eine Aussage des Ortsvorstehers in Volkholz in jüngster Vergangenheit. Hier ging die Redaktion der Siegener Zeitung sogar aktiv auf den Sprecher der AfD in Siegen- Wittgenstein zu, um hierzu von diesem einen Kommentar abzufragen. Ein solcher wurde schließlich dann auch veröffentlicht.

Um unsere Aussage zu widerlegen, dass die AfD keine Antworten auf aktuelle politische Fragen hat, genügt es nicht, das Inhaltsverzeichnis des Programms der AfD aufzulisten. Nein hier ist es wichtig den BürgerInnen zuzuhören, deren Fragen, Probleme und Ängste aufzunehmen, Antworten und Lösungen zu finden. Die AfD hingegen nutzt die Situation der BürgerInnen dazu, um auf die bestehenden Fragen, Probleme und Ängste aufzubauen, um den BürgerInnen weiter und immer mehr Angst zu machen. Letztendlich präsentiert die AfD den BürgerInnen immer wieder eine Minderheit , nämlich die Geflüchteten als Generalschuldige für alle Probleme der BürgerInnen. Weiter werden die Gesellschaftsgruppen, speziell auch die Benachteiligten , wie z.B. Harz IV – Empfänger und Geflüchtete durch die AfD gegeneinander ausgespielt. So will die AfD die Gesellschaft spalten. Dies um dann die aufgeheizte Stimmung der Gesellschaft zu nutzen, Unterstützer für das Erreichen Ihre antidemokratischen Ziele hinter sich zu versammeln, dies bis hin zum Sturz des Systems. Ein Unding und ein zu tiefst verwerfliches Verhalten, weit weg von dem, wie sich eine demokratische Partei, die sich für das Wohl der Menschen einsetzen will, verhalten sollte und muss.

Das angesprochene Fotoverbot während den Veranstaltung der AfD, was auch meiner Meinung nach auf ein mangelndes Demokratieverständnis schließen lässt, bezog sich natürlich auf die Besucher der Veranstaltung, dass die Referenten jede Möglichkeit zu Darstellung von sich selbst und derer Partei, der AfD suchen ist doch klar, dass die Besucher (Mitglieder, Sympathisanten, etc.) der AfD – Veranstaltungen jedoch alles vermieden wissen wollen auf Fotos zu erscheinen, spricht wohl Bände und hat mit linker Stimmungsmache rein gar nichts zu tun, da diese gar nicht stattfindet, auch dieses unterscheidet uns bzw. unsere Parteien , Herr Christian Zaum.

DIE LINKE als Nachfolgepartei der SED zu bezeichnen, trifft es wenn überhaupt nur in formeller Hinsicht, aber kaum im politischen Sinne, da sich die PDS, die unumstrittene Nachfolgepartei der SED, schon im Zuge ihrer Gründung (Februar 1990) von dem Dogma der SED verabschiedet hat. (Nur der Vollständigkeit: DIE LINKE selbst entstand im Juni 2007 aus der Vereinigung der Linkspartei / PDS und der WASG). DIE LINKE hat, wie kaum eine andere Partei mit Historie ihre Geschichte aufgearbeitet und ist und war immer, im Gegensatz zu der rechts extremen , neu entstandenen Partei, der AfD, eine voll umfängliche demokratische Partei, da ändert auch das Gerede der Protagonisten der AfD nichts dran.

Thorsten Fischer

1. Vorsitzender des OV DIE LINKE in Wittgenstein